Nachfolgender Meinungsbeitrag erschien ursprünglich unter dem Titel «Wer heute schon Trojaner einsetzt, verspottet unseren Rechtsstaat» in der NZZ am Sonntag vom 12. Juli 2015. Das italienische Hacking Team verkauft Überwachungssoftware in alle Welt. Kunden sind vor allem autoritäre Staaten, die damit unter Verletzung der Menschenrechte gegen Aktivisten, Journalisten und Nichtregierungsorganisationen vorgehen. Für Reporter ohne Grenzen zählt das Hacking Team zu den «Feinden des Internets», Menschenrechtsorganisationen kritisieren seit Jahren solche digitalen Waffen, und die Uno eröffnete sogar eine Untersuchung. Nun wurde das Hacking Team selbst gehackt. Zahlreiche geschäftliche Unterlagen gelangten an die Öffentlichkeit und entlarvten auch die Kantonspolizei Zürich als Kundin. Gekauft wurde eine umfassende Trojaner-Infrastruktur, also ein Spionageprogramm, das gegen alle gängigen Computer und…
↧